Hundekot ist in der Vergangenheit in den Verdacht geraten, über die Nahrungsaufnahme bei Rindern den sogenannten Rinderabort auszulösen. Schon mehrfach sind diverse Landwirte, manchmal auch mit unkonventionellen Mitteln, gegen Hundehalter vorgegangen, die ihre Vierbeiner auf landwirtschaftlich genutzten Flächen koten lassen.
Keine geringere Behörde, als die Bundestierärztekammer, hat die Hundehalter nun entlastet.
Verantwortlich für diese Rinderaborte ist der Erreger Neospora caninum und der ist beim normalen Stadt- und Familienhund nur äußerst selten zu finden. In 11586 Kotproben, die von März 2001 bis Februar 2004 in zwei veterinärmedizinischen Labors untersucht wurden, konnten nur fünfmal die infektiösen Stadien von Neospora gefunden werden.
Das unabhängige Magazin für Veterenärmedizin, vet-magazin.com schreibt dazu folgendes(Auszug):
Epidemiologische Untersuchungen von Rinderherden in Rheinland-Pfalz ergaben als wichtigsten Risikofaktor für Neospora bedingte Aborte die Haltung von Hunden in dem betroffenen Betrieb selbst. Mit Abstand und weniger sicher statistisch zu belegen folgten – in dieser Reihenfolge: mittlere regionale Temperatur im Juli, allgemeine Hundedichte in der Region und Größe der Rinderherde.
Hinsichtlich des "Risikofaktors Hund" entspricht dies den möglichen Übertragungswegen: Vor allem Hofhunde können erregerhaltiges Material aufnehmen wie abortierte Kälber und Nachgeburten und sich zunächst selbst infizieren. In der Folge scheiden sie mit dem Kot einige Tage lang ansteckende Stadien von Neospora aus und werden so wiederum zur Infektionsquelle für Rinder. "Stadthunde" dürften dagegen seltener Zugang zu erregerhaltigem Material haben. Hunde, die ausschließlich mit kommerziellem Fertigfutter ernährt werden, stellen kaum ein Risiko dar. Je weniger sie sich selbst infizieren können, umso weniger kommen sie auch als Infektionsquelle für Rinder in Frage.
Generell ist die vertikale Übertragung von der Kuh auf das ungeborene Kalb zahlenmäßig und wirtschaftlich als wesentlich bedeutender anzunehmen, als eine Infektion durch die Aufnahme von infektiösen Stadien aus Hundekot.
Der komplette Text ist hier nachzulesen: http://www.vet-magazin.com/wissenschaft/...inderabort.html
Die Presseinformation der Bundestierärztekammer ist hier zu finden:(Acrobat-Reader erforderlich):
http://www.bundestieraerztekammer.de/dat...&themen_id=4849
Gruß Jürgen