nachdem silke von der hundezucht ja nicht gerade begeistert ist (aus gründen die ich zwar verstehen und nachvollziehen kann) ich hundezucht aber durchaus für sinnvoll halte, eröffne ich den nächsten diskussionspunkt:
ist hundezucht sinnvoll und in welchem rahmen?
nun bin ich auf eure beiträge gespannt. im kleinen rahmen bin ich für die hundezucht und für die erhaltung der rassen, bzw. auch für neue rassen. ich lehne aber die massenzucht oder hundevermehrer ab. somit ist allerdings die zucht nicht mehr rentabel und nur noch etwas für liebhaber, idealisten etc....... gruß christine Moderator
sicher ist eine verantwortungsvolle, professionelle zucht zum erhalt von rassen sinnvoll.
wenn ich allerdings an die ganzen qualzuchten denke, wie z.b.englische bulldogge und mops (sorry, mopsmann!!), boxer, die kaum durch die nase luft kriegen und oft auch deshalb eine OP über sich ergehen lassen müssen, oder die karpfenrückenDSH, die mit dem hintern fast am boden hängen, bassets und bluthunde mit chronischer augenentzüngung und extrem langgezogene dackel mit rückenschäden, dann frage ich mich, inwiefern sowas ethisch und moralisch vertretbar ist. auch durch die übergroßen köpfe z.b. der engl. bulldoggen wird meist eine geburt per kaiserschnitt nötig. inwiefern kann man vertreten, daß hunde quasi krankgezüchtet werden und bereits als "krüppel" auf die welt kommen? inwiefern ist es vertretbar, daß hündinnen jedesmal ein kaiserschnitt zugemutet wird?
warum müssen "neue rassen" kreiert werden, wenn man bereits zwischen hunderten verschiedener rassen wählen kann?
eine zucht, die in profihänden unter möglichst günstigen umständen (sozialisation etc.) UND auf nachfrage, also zucht nach vorbestellung, nicht auf masse und "werden wir schon loskriegen", beruht, die sich vor allem um die gesunderhaltung und positiven wesenseigenschaften der tiere konzentriert finde ich in ordnung.
leute, die meinen, ihr hund müsse mal werfen, weil sichs so gehört für ne hündin und es doch putzig wäre, weil ist ja sooo süß, finde ich ziemlich daneben. oder weil sie mal ausprobieren wollen, was denn dabei rauskommt, wenn man den eigenen hund mit dem hund xy kreuzt.
schlußendlich landen leider gottes immernoch zuviele ungewollte hunde im tierheim und da sind auch nicht wenige welpen dabei.
Hallo Silke! Auf Vorbestellung kannst du zu 90% vergessen! Potentielle Welpenkäufer wollen die Hunde VORHER sehen und nicht einen vorbestellen. Sich verschiedene Züchter mit ihren Welpen ansehen. Anders ist es, wenn die Käufer nur von einem bestimmten Züchter einen Welpen haben wollen. Da kann es schon mal pasieren, dass er warten muß, weil der Züchter zu Zeit keinen Wurf hat. In meinem Verein ist es so, dass ja eine Läufigkeit sowieso ausgelassen werden muß und wenn der vorhergehende Wurf größer als 10 Welpen war, darf die Hündin sogar erst nach einem Jahr wieder gedeckt werden. Da ja nicht jede Zuchthündin einen 6-monatigen Zyklus hat, kann es schon vorkommen, dass der nächste Wurf noch länger dauert. Kenne einige Züchter, die sogar eine Läufigkeit mehr abwarten, da der Wurf in eine falsche Jahreszeit fällt. Meine Züchterin z.B. läßt die Deckung der Hündin aus, wenn die Welpen um die Weihnachtszeit abgegeben werden können. Es gibt auch schwarze Schafe, stimmt. Aber die bezeichne ich nicht als seriöse Züchter. Solange potentielle Käufer wenig oder fast nichts für einen Welpen ausgeben wollen, bekommen Vermehrer keine Probleme mit dem Verkauf. Menschen, die mal so einen Wurf machen wollen, dass sollte verboten werden. Denn diese haben von Zucht und was damit verbunden ist, keine Ahnung. Züchter müssen dies dann wieder ausbaden, wenn Probleme austreten. Schau doch mal in die Tierheime und sag mir die Prozentzahlen, wieviel Hunde von "seriösen Züchtern" dort landen.
genau, eine verantwortungsvolle zucht ist sinnvoll und die ist nicht von einer vereinszugehörigkeit abhängig, sondern vom bildungsstand des züchters. gesunderhaltung und positive wesenseigenschaften sollten oberste priorität haben. qualzuchten sollten in der tat verboten werden. alles was nicht natürlich und ohne menschliche hilfe ablaufen würde, gehört dazu. aber warum gibt es diese rassen? weil der mensch das kindchenschema etc. haben wollte. ich würde auch extrem kleine hunde verbieten, da bei diesen genug probleme auftreten. es hält sich halt leider sehr hartnäckig die meinung, daß eine hündin mal geworfen haben muß, auch um krebserkrankungen vorzubeugen, was natürlich unsinn ist. es ist auch sehr verantwortungslos die hündin in der standhitze frei laufen zu lassen, nach dem motto: wird schon nichts passieren und wenn doch, naja welpen sind ja ach so süß. die sind sich nicht bewußt, welche arbeit und verantwortung welpenaufzucht bedeutet. es ist doch völlig egal ob nun ein rassehund oder ein mischling im TH landet und ob welpe oder schon älter. ob der hund aus deutschland stammt oder aus den südlichen ländern eingeführt worden ist. es gibt schicksale, die sind nicht vorhersehbar und dann landet der hund im TH, weil es keine andere möglichkeit mehr gibt. aber meistens landen sie doch im TH, weil ein hund angeschafft wird ohne sich gedanken zu machen, welche arbeit damit verbunden ist und weil es leichter ist, ihn abzugeben anstatt sich hilfe zu holen, was auch bedeutet noch mehr geld zu investieren und die probleme selber in den griff zu bekommen. und dann sind wir wieder bei einem anderen thema: bevor ein hund angeschafft werden kann, sollte der künftige besitzer einen eignungstest ablegen müssen und eine schulung durchlaufen haben, was mit der haltung eines hundes alles verbunden ist. und wer sollte sowas durchführen und nach welcher methode etc.? es wäre eine sache der hundetrainer in zusammenarbeit mit züchtern, d.h. ohne sachkundenachweis keine abgabe von einem hund bzw. keine anmeldung bei der stadt möglich und das müßte kontrolliert werden und ist meiner meinung nach unmöglich bei unserem system.
@sabine:
es ist in allen verbänden so, soweit ich weiß, daß die hündin nur in jeder 2. hitze belegt werden darf und das ist auch okay so. es gibt ja dann auch noch die beschränkung der gesamtwurfzahl pro hündin und das alter der hündin beim letzten wurf bevor sie aus der zucht genommen werden sollte. ich habe z.b. immer nur sommerwürfe gemacht, wenn die welpen dann gleich schön in den garten konnten und werde das auch beibehalten. es passieren aber auch bei seriösen züchtern noch genug "unfälle", fehlbelegungen etc. und auch mischlingswürfe, besonders wenn sie viele hunde haben und eigene deckrüden. Diese landen dann evtl. in der zeitung, sind schön billig oder landen bei händlern. ich denke, es kommt immer auf den züchter an und seiner einstellung zu den hunden.
Ich habe mich bewusst für einen reinrassigen Parson Russel entschieden und bereue dies keinen Moment. Er kommt von einer Züchterin die sich sehr viel mühe mit der Aufzucht und Pflege Ihrer Hunde macht. Den Welpen konnte ich mir nach den zu mir passenden Wesenszügen aussuchen. Außerdem ist das eine sehr robuste Rasse. Am ende liegt es doch beim Käufer, ob er sich ein Tier mit der Gefahr einer z.b. HD holt, oder nicht. Und wo wir schon einmal dabei sind....Ich persönlich werde mir höchstwahrscheinlich keinen Hund mehr aus einem Tierheim holen. Wenn man einmal schlechte erfahrungen gemacht hat dann wird man diesbezüglich sehr sensibel....
Da stimme ich dir zu, ich denke, eine Art Sachkundetest würde auch in diesem Bereich einige Probleme lösen oder zumindest vereinfachen. Denn dann wäre erstens Massenproduktion von Hunden wohl hoffentlich nicht mehr möglich; und außerdem müsste man dann nicht erst die Hunde in den Tierheimen "aufbrauchen", weil sich die Zahl der Abgaben deutlich reduzieren würde. Somit wäre auch Hundezucht kein fragwürdiges Thema mehr, weil wer keine Hunde halten darf, der darf auch keine Hunde züchten; Folge: Nur noch sachkundige Züchter und Hundehalter... Hätte, würde, könnte, sollte...genug geträumt! Nein, ihr braucht mir nicht Realitätsverlust im fortgeschrittenen Stadium vorzuwerfen, ich bin mir der Utopie meiner Vorstellung vollauf bewusst. Aber vielleicht geht ja doch noch irgendwann allen Idioten auf dieser Welt ein Kronleuchter auf; die Hoffnung stirbt zuletzt... Fazit: Gegen verantwortungsvolle Zucht hab ich nix, bloß: die Guten sind immer in der Minderheit
Hallöchen! Züchter im DVD müssen ein bis zwei mal im Jahr an sogenannten Züchterseminare teilnehmen. Dort werden Vorträge von Sachkundigen gehalten, wie z. B. über mehr auftretende Krankheiten oder über Genetik oder Fütterung. Diese Teilnahme ist pflicht. Dasselbe gilt für Zuchtwarte. Auch stehen die zuchtstätten unter einer permanenten Kontrolle der Zuchtwarte. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Zuchtwart unangemeldet auf der Matte des Züchters erscheint. Also so einfach ist dies nicht. Deswegen gibt es halt so viele "Möchtegernzüchter", die sich scheuen in einem Rassehundverein beizutreten, weil die Auflegen, die sie erfüllen müssen ihnen zu streng sind.
vorbestllung: mir persönlich würde es reichen,wenn ich die eltern meines potentiellen welpen sehen würde, wie sie leben, ihre gesundheitsgutachten, ZTP-unterlagen, und, ich würde sehr viel wert drauf legen, daß der züchter im ADRK (rottweilerclub) und VDH ist. den rottizüchter meiner wahl hätte ich, wollte ich einen welpen, bereits gefunden, und die züchten meines wissens nur, wenn genügend interessenten für welpen da sind. mir reichts, wenn ich die welpen seh, wenn sie dann da sind, dann würd ich mir einen aussuchen.
äh, wo ist der unterschied, wenn eine läufigkeit eh ausgelassen wird (vorschrift!) und bei größer als 10 welpen nach einem jahr erst wieder geworfen werden darf? in beiden fällen läßt der züchter eine läufigkeit aus.
jap, solang die leut nichts ausgeben wollen für einen welpen, haben die vermehrer gute karten. schau dir die tschechen-dobermänner an, die man billig aufm "markt" dort kaufen kann (oder jede andere rasse).
jedenfalls fände ich es sehr sinnvoll, wenn die züchter sowohl vom VDH als auch vom rasseverein überprüft werden, zumindest bei den rotties sind viele in beiden verbänden drin.
sabinchen, prozentzahlen kann ich dir nicht geben, zumal man da schon eine längerfristige studie anstellen müßte, die sich auf viele viele THe in D erstrecken sollte, um ein repräsentatives ergebnis zu bekommen. zumal es noch die möglichkeit gibt, daß die hunde nicht im TH landen, sondern von privat durch viele hände gehen.
sehr schön fand ich, als ein züchter für altdeutsche DSH mal bei uns im TH war, der immer die THs online durchforstet, ob nicht einer seiner hunde auftaucht, den er dann sofort zurückgeholt hätte. nicht alle leut treten wieder an den züchter heran und sagen, bitte, nimm ihn zurück.
es ist früh am morgen.. hoffentlich hab ich mich richtig ausgedrückt... *schnarch*
grüßle
silke und lenchen
p.s. werd mir trotzdem, wenn, dann einen ausm TH holen :)
eine schlechte THerfahrung bedeutet nicht, daß alle anderen auch schlecht sind. wenn du z.b. einen doofen russen oder deutschen kennenlernst, heißt das auch noch nicht, daß alle so sind.
ich denk, pauschalisierungen sind immer eine gefährliche sache.
@glubschi Mag sein. Trau den Leutchen trotzdem nicht. Es gibt freilich immer zwei Seiten. Nur habe ich eine positive noch nicht kennen gelernt. Wenn man dir als anfänger einen Familienhund vermittelt und du nach eigenen Recherchen herausfindest das es sich um eine Rasse handelt die in erfahrene Hände gehört, dann würdest du auch anders darüber denken. Oder wenn du in einem ANDEREN Tierheim zu hören bekommst das die Spende eines Chiplesegerätes überflüssig ist, weil sowieso nicht nachgesehen wird ob ein Tier gechipt ist.
Hallo Silke! Nicht jede Hündin hat einen 6 Monats-Zyklus. Wenn mehrere Hündinnen zusammenleben kann es schon mal vorkommen, dass eine Hündin schon nach 5 Monaten wieder läufig wird. Wenn später, dann erledigt es sich ja von selbst. Viele seriöse Züchter haben heutzutage eine Klausel in ihren Kaufvertrag, die besagt, dass Ihre Hunde, wenn sie wieder zur Vermittlung stehen, nicht in ein Tierheim oder ähnlichen Instution abgegeben werden dürfen. Entweder der Züchter nimmt den Hund bei sich auf, oder er hilft bei der Vermittlung. Ich habe z. B. eine solche Klausel in meinem Kaufvertrag. Kenne auch viele Züchter, die dasselbe machen.
@derrwisch: besuch uns mal :). wir sind zwar auch immer mal die buh-männer und buh-frauen, weil mans nicht JEDEM recht machen kann, aber ich denke, wir haben viel in der qualität unserer vermittlungen in den letzten jahren verbessert.
@sabine: ich kenne solche klauseln, aber das findet man wirklich nur bei SERIÖSEN züchtern und es gibt eben trotzdem noch wesentlich mehr "vermehrer", die sich einen dreck durm scheren.
Hallo Sabine, solche Klauseln sind rechtlich gesehen unhaltbar, da das Tier immer noch alles Sache gilt.Einzig und allein das Vorkaufsrecht ist durchzusetzen.Wenn dieses nicht im Kaufvertrag steht, kann der Besitzer den Hund verkaufen oder abgeben an wen er will. Gruß, Karin Administrator
hallo Sabine, es ist ja schön und gut, daß bei den dalmatiner in eurem verband das so toll gehandhabt wird und die züchter seminare besuchen müssen etc. da kann man dann doch guten gewissens einen hund kaufen. aber wie karin schon schrieb, diese klausel ist zwar gut gemeint aber leider nicht halt- und durchführbar. ich habe sie auch in meinen verträgen stehen und hoffe ganz einfach, daß sich die käufer dran halten, wenn sie den hund selber nicht mehr halten können. aber ein züchter müßte ja immer wieder mit den käufern in kontakt stehen und kontrollieren ob der hund noch da ist. wird er anderweitig abgegeben, kann er nichts machen. er kann nur versuchen, den hund zu finden und zu schauen ob es ihm dort gut geht. lg christine Moderator