Im Rudel bei Hunden bzw. in der Herde bei Pferden gibt es zwei Arten von Führungstieren (Alpha/Leittier). Dem Einen folgen die Tiere, weil sich der Alpha agressiv-dominant verhält und sie Angst vor ihm haben und ständig vor seinen Launen auf der Hut sein müssen. Dem Anderen folgen sie freiwillig, weil er sich souverän, vertrauenswürdig, rücksichtsvoll, und zuverlässig verhält. Er besticht durch seine ruhige, beständige Art. Außerdem zeichnen ihn ruhige Konsequenz und Sicherheit aus. Die Führung geht hier von unten nach oben, sie wird dem Höheren freiwillig entgegengebracht und nicht agressiv eingefordert. Und so sollten wir uns auch unserem Hund gegenüber verhalten, dann werden wir von ihm auch als Hundeführer anerkannt und brauchen keine Gewalt, um uns durchzusetzen. Wenn wir unsere aufgestellten Regeln konsequent einhalten, können wir unserem Hund Freiheit (soweit wie in unserer zivilisierten Welt möglich) gewähren, dadurch kann er seinem Bedürfnis nach Spiel und Sozialkontakt nachkommen. Wir müssen ihm Sicherheit bieten (eigene Unversehrtheit) und müssen die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser und ausreichend Ruhe und Schlaf sicherstellen.
Gut gebrüllt Löwe! Und wie sieht es mit dem Bedürfniss nach "geistiger Auslastung" aus? Nicht jeder Hund ist nur mit Spazieren gehen zufrieden. Viele brauchen einfach auch kopfaufgaben und Konzentrationsübungen.
Ich würde sagen, das eine schließt doch das andere nicht aus, oder? Ich würde sogar sagen, kein Hund ist mit Spaziergängen allein wirklich zufrieden, obwohl es auch hier noch große Unterschiede zwischen einmal um den Block und spazierengehen gibt. In Gassigänge kann man geistige Auslastung doch auch einbauen, die Natur bietet soviel: wie Steinhaufen, Jägersitze mit Leitern, Spielplätze (wenn keine Kinder drauf sind), Baumstämme...., man muß sich nur was einfallen lassen und so wird es zum Abenteuer für beide und sorgt für ein gutes Hund-Führer-Verhältnis. Moderator
zum thema führerschaft und dominaz gab es in den vergangenen ausgaben der WUFF interssante artikel. "hat der alpha ausgedient" war einer davon. müßte theoretisch unter www.wuff-online zugänglich sein. sehr gute artikel!
ich persönlich denke, daß es den aggressiven führer unter hunden nicht gibt, da sie ein derart komplexes sozialgefüge haben, daß ein aggressiver springinsfeld bald seine meute verlieren würde.. tatsächlich wurde in wolfs/widlhunderudeln fast ausschließlich der gütige, sorgende, umsichtig-vorausschauende typus festgestellt. und wenn mir jetzt noch einfiele, wo genau ich das schon mehrfach mitgekriegt habe, könnt ich sogar quellen liefern... *grübel*
ansonsten schließe ich mich dem anti-gewalt-konzept an. vertrauen baut man nicht durch gewalt auf. freude, zu gehorchen und freude am miteinander mit dem menschen kann nur durch partnerschaftlichkeit/pos. verstärkung entstehen.
Es ist natürlich sehr lehrreich sich als Mensch die Sozialgefüge eines Rudels anzusehen. Die eigentliche Frage ist doch aber wie ich mich als Mensch einbringen kann!
ja, schöne scheiße, was? menschein ist schon hart. kann ich aber auf die spezifischen verhaltensweisen und bedürfnisse eingehen und weiß, was er braucht, wie er lernt, was ihm halt und vertrauen in mich gibt als sein schlüssel zum futter und warmen schlafplatz und schutz und spannung, spiel und hunde-schokolade. beschäftige ich mich nicht mit der natur und dem verhalten des hundes, kanns ja nur schiefgehen. oder steigst du in ein auto und fährst los, ohne dich je vorher mit der handhabung vertraut gemacht zu haben?
Da empfehle ich Dir mal dringend das Buch "das andere Ende der Leine" zu lesen, dann klärt sich die Frage evtl. auch für Dich.... Das Geheimnis ist wohl, sich dem Hund verständlich zu machen, denn daß Du ein Mensch bist, weiß der Hund sehrwohl. Es kommt auf die Einstellung an, die man anderen Lebewesen gegenüber hat. Moderator
Es gibt sowohl bei Hunden/Wölfen als auch bei Pferden, den aggressiv-dominanten Typ, die Frage ist wirklich wie lange dieser Führer ist. Wenn die anderen die Wahl haben, schließen sie sich immer dem fürsorglichen Führer an. Moderator